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Blogging in English und auf Deutsch.
English: A key topic of this blog certainly is Bullying, and what can be done against it.
Deutsch: Ein Kernthema dieses Blogs is ganz sicherlich Mobbing, und was dagegen getan werden kann.
E: There are still lots of other topics here, too - feel free to cruise around and take a look :-)!
D: Es gibt aber auch noch viele andere Themen - schaut Euch einfach um :-)!
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D: Ich freue mich über Kommentare zu meinen Blog-Einträgen!

In the banner picture: Libera.

Tuesday, February 28, 2012

Die Dokumentation "Bully" erst frei ab 17? Das kann doch wohl nicht Euer Ernst sein, MPAA!


English version of this blog here.
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Bully
Dokumentation
USA 2011

Konzeption und Regie

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Die Dokumentation "Bully" von Filmemacher Lee Hirsch wird in den USA am 9. März 2009 in die Kinos kommen [Update: Der Release wurde auf den 30. März verschoben, wegen der Sache, über die ich hier berichte].

In diesem beeindruckenden Film folgt Hirsch dem alltäglichen Leben von mehreren amerikanischen Teenagern, von denen jeder einzelne in der Schule massiv gemobbt wird ...

Zwei dieser Jugendlichen, ein 17-jähriger Teenager und ein 11 Jahre alter Junge, konnten irgendwann den täglichen Missbrauch und die Folter nicht mehr ertragen, die sie durchmachen mussten, und haben sich deshalb sogar das Leben genommen.


Alex
Die Kinder und Jugendlichen, die Teil dieses Filmprojekts sind, geben den Zuschauern einen authentischen und zugleich sehr emotionalen Einblick in ihr tägliches Leben in der Schule und zu Hause.

Von den Bildern des Films illustriert, stehen ihre Berichte übere ihre Leiden durch Mobber stellvertretend für das tägliche Schicksal zahlloser anderer Kinder und Teenager, sowohl in den USA als auch weltweit.


Kirk Smalley, der Vater von
Ty Field-Smalley (1998 - 2010)
Die Eltern jener zwei Jugendlichen, die tragischerweise nicht mehr unter uns sind, versuchen irgendwie mit ihrer Trauer umzugehen, indem sie selbst den Kampf gegen Mobbing aufnehmen: 

Sie wurden zu entschlossenen und gleichzeitig einfühlsamen Kampagnen-Betreibern und Aufklärern, die Vorträge an Schulen halten und auf diese Weise versuchen, etwas zu verändern - in dem Bestreben, über das herzzerreißende Schicksal ihrer Kinder zu sprechen, um damit Mobbing verhindern zu helfen und dadurch hoffentlich sogar Leben zu retten. 

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Ich übertreibe nicht, wenn ich sage, dass "Bully" ein Film ist, den wirklich jeder sehen muss. Er ist  auf vielen Festivals sehr erfolgreich gewesen, genauso wie bei Aufführungen in einzelnen Schulen und Kinos. Das gleiche gilt für die Vorträge vom Lee Hirsch und den Eltern aus dem Film, die die Herzen zahlreicher Schüler und Lehrer überall im Land erreicht haben.

Doch im Hinblick auf den anstehenden Kinostart hat "Bully" nun einen üblen Schlag einstecken müssen, der einen fassungslos macht:

Weil Mobber in einigen wenigen Szenen des Films derbe Worte benutzen, hat die  Motion Picture Association of America (MPAA) die Dokumentation "Bully" mit "R — Restricted" bewertet. Und dies bedeutet, dass Kinder und Jugendliche unter 17 Jahren den Film nur in Begleitung eines Elternteils oder eines erwachsenen Sorgeberechtigten anschauen dürfen!

"Piep, piep, piep piep. PIEP!"
Nicht für diesen Jungen, fürchte ich!
Wenn ich fragen darf:

Wo sind die Moralwächter der MPAA jeden Tag an den Schulen des Landes zu finden, wo Kinder und Jugendliche aller Altersstufen die Schimpfworte und die verbalen Attacken von jenen ertragen müssen, die beschließen, andere zu mobben? 

Und wie werden die so immens wichtige Botschaft und die Wirkung von "Bully" jetzt ihr Publikum erreichen, um dazu beizutragen, ein Stück des so lange überfälligen Wandels zu bringen, und dies besser als je ein anderer Film zu diesem Thema es vermochte?

Ernsthaft, MPAA: Das kann doch nicht Euer Ernst sein!

Hört damit auf, Mobber auf unglaublich perfide Art zu hofieren und zu unterstützen, indem Ihr es einen wichtigen Film beinahe unmöglich macht, sein Haupt-Zielpublikum zu erreichen!

"Nichts hören. Nichts sehen. Nichts sagen."
Auf diese Art kommt KEINE Veränderung
zustande!
Hört auf, nach der Drei-Affen-Regel zu spielen, die so schmerzhaft omni-präsent geworden in Amerika, dem Land der Zensur-"Pieps" im Fernsehen, und dem Land des "Nipplegate"!

Jene, die Ihr auf diese zutiefst lächerliche Art zu schützen versucht, werden in der Schule Tag für Tag Opfer von weit brutaleren Misshandlungen, als man sie tatsächlich in dem Film hören bekommt.

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Liebe Leser, hier ist etwas, dass Ihr tun könnt, um zu helfen, das empörende Votum der MPAA rückgängig zu machen:

Bitte schaut Euch diese Petition an


... und werdet aktiv, indem Ihr dort unterschreibt und damit die Sache von "Bully" unterstützt.

Eure Stimme wird gebraucht. Wir brauchen Veränderung, und wir müssen damit anfangen, indem wir Herzen verändern.

Helft "Bully", diese Herzen zu erreichen!

Vielen Dank.

~Michael

In "Bully" (und in "Mobbing")
ist kein "R"
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Saturday, February 25, 2012

Documentary "Bully" rated "R"? Check your priorities, MPAA!

Deutsche Version dieses Blogs hier.
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Bully
Documentary
USA 2011

Written and directed by

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The documentary "Bully" by filmmaker Lee Hirsch is to be released in US theaters on March 9th 2012 [edit: Release date changed to March 30th, due to the struggle going on which I report about in this blog].

In his stunning movie, Hirsch follows the life of several American teenagers who are being severely bullied at school ...

Two of these kids, though, a 17 year old teenager and an 11 year old boy, could not take the daily abuse and torment any more, and took their lives.




Alex
The kids involved in this project give the audience authentic and emotional insights into their daily lives at school and at home.

Illustrated by the film's footage, their reports about being bullied represent the everyday fate of innumerable kids and teens all across the USA as well as worldwide. 

Kirk Smalley, father of
Ty Field-Smalley (1998 - 2010)
The parents of the two kids who tragically are no longer with us, are trying to somehow cope with their grief by taking up the fight against bullying: 

They became resolute and all the same sensitive campaigners and educators, speaking at schools and trying to make a difference that way - in the attempt to make the heartbreaking story of their kids' fate help prevent bullying, and hopefully even save lives. 

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I am not exaggerating here when I say that "Bully" is a movie that everyone needs to see. It has been very successful on many festivals, and screenings in selected schools and theaters, as well as the filmmaker and parents from the movie speaking to students and teachers have touched many hearts all over the country.

Yet, for the cinema release, "Bully" suffered a blow that takes you aback: Because of bullies using some foul language in a few scenes shown the movie, The Motion Picture Association of America (MPAA) rated the documentary "R — Restricted. Children Under 17 Require Accompanying Parent or Adult Guardian".

"Bleep, bleep bleep. BLEEP!"
Not for this boy, I'm afraid!
Now, where, I if I may ask, are the MPAA's moral guardians every day at schools, when kids of all ages have to endure slurs and verbal abuse from those who chose to bully others? 

And how will the so massively important impact and message of "Bully" be brought to the public now, to help bring about change like no other movie on this pressing subject ever had?

Seriously, MPAA: Check your priorities!

Stop lobbying and supporting bullies in this most perfidious of ways, by crippling an important movie in reaching it's audience!

"Hear Nothing. See Nothing. Say Nothing."
That's NOT how change can be brought about!
Stop playing by The Three Monkeys' rule, that has become painfully omni-present in America, the land of "Bleeps" and "Nipplegates"!

Those you are trying to protect in this most rediculous way ... they are victims to way more brutal and hurtful abuse at school every day, than you can actually hear in the movie.

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Now, readers, here's something you can do to hopefully help undoing this outrageous MPAA rating. Please check out this petition:


... and make yourself heard, by signing and thereby supporting the cause of "Bully".

Your voice is needed. We need change to happen, and we need to start doing this by changing hearts.

Help "Bully" to reach those hearts!

Thank you - much appreciated.

~Michael


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Sunday, February 19, 2012

Paul Henry Gingerich (auf Deutsch)

English readers: Please go here.
Der deutsche Blog zu Lonewolfs Video findet sich hier. 
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Paul Henry Gingerich



Lonewolfs Beschreibung
des haarsträubenden Falles von

Ich habe ein Transkript von Lonewolfs Bericht erstellt
und stelle die Übersetzung nun hier ein.

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Am 17. Februar 2010 wurde ein Junge namens Paul Henry Gingerich 12 Jahre alt. Zwei Monate später wurde sein Leben vollkommen auf den Kopf gestellt und auf tragische Weise verändert, durch einen 15-jährigen Bekannten, der ihn dazu überredete, ihm dabei zu helfen, seinen Stiefvater loszuwerden  —  den Stiefvater des älteren Jungen.

Paul, der versuchen wollte, Frieden zu stiften, ging im April dieses Jahres zu dem älteren Jungen nach Hause, weil er dachte, dass er die Situation würde unter Kontrolle halten und den älteren Jungen davon abbringen können, etwas so Furchtbares zu tun.

Wie sich herausstellte, wurde der ältere Junge [seit längerem] von seinem Stiefvater misshandelt und konnte dies einfach nicht mehr aushalten.

Als Paul zusammen mit einem Freund dort ankam, wurde ihm von dem älteren Jungen eine Waffe in die Hand gedrückt, und der Junge sagte Paul, dass sie den Stiefvater erschießen würden, sobald dieser den Raum betrat.

Als der Stiefvater dann herein kam, stand der ältere Junge auf und schoss zwei Mal. Er traf den Mann und tötete ihn dadurch. Er befahl Paul dann, ebenfalls zu schießen. Paul schloss seine Augen, drehte den Kopf weg und schoss ebenfalls zwei Mal. Keiner dieser beiden Schüsse waren tödlich für den Mann; die Schüsse des älteren Jungen waren es. Somit hatte dieser Junge seinen eigenen Stiefvater umgebracht.

In einem Anfall von Panik rannten die Jungen dann davon. Einige Zeit später wurden sie festgenommen und nach Indiana zurückgebracht, nach Kosciusko County, und dort ins Gefängnis gesteckt.

Paul war damals gerade einmal 12 Jahre alt. Der ältere Junge war 15, und er war bereits zuvor mit dem Gesetz in Konflikt geraten, als er mit einem Luftgewehr auf einen Nachbarn geschossen hatte. Man sollte eigentlich meinen, dass der Mann, der getötet wurde (also der Stiefvater), und der wusste, dass sein [Stief-]Sohn wegen einer Sache mit einem Gewehr in Schwierigkeiten gekommen war … also, man sollte meinen, dass dieser Mann vernünftig genug gewesen sein sollte, keine geladenen Handfeuerwaffen im Haus zu haben. Im Prinzip ist der arme Kerl also tatsächlich ein Stück weit mit schuld an seinem eigenen Tod!

Der ältere Junge erklärte sich eines geplanten Totschlags [aus dem Zusammenhang heraus übersetzt] für schuldig und bekam dafür 25 Jahre Gefängnis [= 30 Jahre Gefängnis; die letzten 5 auf Bewährung], im Strafvollzug für Erwachsene. Die Strafe wurde verhängt von Richter Rex Reed (Kosciusko County).

Paul Gingerich, 12 Jahre alt und klein gewachsen für sein Alter, wurde ebenfalls vor ein Gericht für Erwachsene gestellt, ohne seiner Verteidigung die Chance zu lassen, einen solchen Prozess vorzubereiten.

Paul wurde ebenfalls zu 25 Jahren Gefängnis verurteilt – als Erwachsener.

Aus meiner Sicht wurden in dieser Tragödie so viele Verbrechen begangen …

Ich heiße nicht gut, was die beiden Jungen getan haben – es war falsch! Ich heiße auch nicht gut, was der Stiefvater dem älteren Jungen angetan hat – es war falsch! Aber ganz sicher heiße ich nicht gut, was Richter Rex Reed getan hat, indem er Paul die selbe Strafe gegeben hat wie dem älteren Jungen!

Denn wenn wir einmal die Fakten betrachten:

Paul hat nicht die Waffe abgefeuert, mit der der Mann getötet wurde. Paul hatte nicht einmal eine Waffe, als er in dieses Haus kam. Paul hatte noch nie zuvor in einem Leben eine Waffe benutzt. Paul hat dieses Verbrechen auch nicht geplant – der ältere Junge hat dies getan! Paul hatte kein Motiv – er kannte den Mann nicht einmal!

Aber: Paul, dieser kleine Junge, hat das gleiche Strafmaß bekommen wie der ältere Junge, und ebenfalls im Status eines Erwachsenen.

Das einzig Ruhige und Vernünftige, was irgendwer in dieser ganzen Sache getan hat, kam von Indianas Department of Corrections [in etwa: Ministerium für Strafwesen], das rundheraus gesagt hat, dass sie dem idiotischen Urteil von Richter Reed nicht stattgeben werden und zulassen, dass Paul in ein Gefängnis für Erwachsene gesteckt wird … er hätte dort nicht eine einzige Nacht überlebt, ohne angegriffen und sexuell missbraucht zu werden!

Also hat man ihn stattdessen in ein Hochsicherheits-Jugendgefängnis gesteckt, in Pendleton (Indiana).


[Pendleton Juvenile Correctional Facility]

Dies alles ist einfach nur falsch … Aber insbesondere ist das Verbrechen dieses Richters falsch!

Paul hat das Schicksal nicht verdient, dass ihn getroffen hat. Jawohl, er sollte bestraft werden für das, was er getan hat, Aber sein Anteil an dem ganzen war klein, verglichen mit all dem, was der ältere Junge und sein Stiefvater zu Hause durchlebt haben. Warum der Richter dies alles an einem 12-jährigen Jungen ausgelassen hat, kann ich nicht verstehen.

Diese Sache belastet mich seit zwei Jahren [Lonewolf kennt Pauls Familie persönlich und hat von Angang an und sehr detailliert mitbekommen, was sich zugetragen hat]. Denn morgen, am 17. Februar 2012, wird Paul 14 Jahre alt.

Er hat nun zwei Jahre seines Lebens im Gefängnis verbracht. Er muss dort raus. Er muss wieder zurück zu seiner Familie, zu den Menschen, die ihn lieben und die ihm helfen können, mit all dem klar zu kommen.

Es liegt keinerlei Sinn in der Entscheidung dieses Richters, so viele Leben wie nur möglich zu ruinieren. Aber das ist genau, was er getan hat.

Der Staat Indiana hat ein Problem. Er denkt, dass er einen 12-jährigen Jungen hernehmen kann und entscheiden, dass dieser ab sofort ein Erwachsener ist.

Und dies geschieht [nicht nur hier, sondern] tatsächlich überall in den Vereinigten Staaten – 2.200 Kinder, die jünger sind als 15 Jahre, sind in Gefängnissen für Erwachsene eingesperrt. Manche von ihnen erwartet sogar die Todesstrafe!

Was ist nur mit diesem Land los?!

In den Jahren, seitdem die Vereinten Nationen gegründet wurden, sind viele Kinderschutz-Fälle dort vorgebracht worden – um gegen Kindesmissbrauch vorzugehen, um gegen Kinderpornografie vorzugehen, gegen Kinderarbeit und Versklavung von Kindern, gegen Kinderhandel zum Zweck der Prostitution, und um dagegen einzuschreiten, dass Kinder in Dritte-Welt-Ländern in der Armee dienen müssen.

Und jedes Mal haben die USA diese Resolutionen unterstützt. Doch es gibt eine Resolution, die die USA nicht unterstützen – und das ist die Resolution gegen Gerichtsverfahren gegen Kinder nach Erwachsenenstrafrecht.

Die Vereinigten Staaten von Amerika fallen in die gleicheKategorie wie das Land Somalia, wenn es um das Thema Kinder vor Erwachsenen-Gerichten geht. Da haben wir nun also das "großartige" Land Amerika, das denkt und empfindet wie der Piraten-Staat Somalia!

Denken Sie einmal darüber nach. Wollen Sie, dass Ihr Kind vor einem Richter stehen muss in einem Land wie Somalia? Wenn ihr Kind in den Vereinigten Staaten vor einen Richter treten muss, erwartet es das gleiche Schicksal.

Ich bin der festen Auffassung, dass das massivste Verbrechen, dem wir uns hier gegenübersehen, die Tatsache ist, dass Paul immer noch im Gefängnis ist, und dass das County, das ihn verurteilt hat, nun die Sache massiv schleifen lässt, dem Obersten Gerichtshof von Indiana jene Dokumente zu liefern, die Paul eine neue Anhörung bei Gericht ermöglichen würden – und deshalb bleibt er eingesperrt. Deshalb muss er weiter leiden, deshalb muss seine Familie weiter leiden, und deshalb muss seine Mutter alle möglichen Schikanen durchmachen, um wenigstens ab und zu die Erlaubnis für einen Besuch bei Paul zu erhalten!

BITTE geht auf Facebook und gebt dort "Support 12 Year Old Paul Henry Gingerich" ein und klickt auf "Mag ich". Es gibt dort auch einen Bereich, wo Ihr seine Adresse im Gefängnis von Pendleton (Indiana) erfahren könnt, um ihm zu schreiben.


Paul Gingerich
201351 Pendleton Juvenile Correctional Facility
P.O.Box 900
Pendleton, In.
46064
USA

Paul braucht unsere Unterstützung. Er muss eine neue Anhörung bekommen.

Und Leute wie Richter Rex Reed, die ihn ihren schwarzen Roben herumlaufen und meinen, Gott über unsere Kinder spielen zu dürfen, sollten sich besser vorsehen.

Denn ich würde niemals zulassen, dass mein Kind vor einem Richter in den Vereinigten Staaten stehen muss – oder in Somalia.

Danke für Eure Aufmerksamkeit.

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Saturday, February 18, 2012

Empörung? Ja. Aber auch Hoffnung. Und am wichtigsten: Alles Gute zum Geburtstag, Paul!


English version of this blog here.
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Dieses Video wurde gemacht von Lonewolf, einem sehr guten Freund von mir, der ein aufrechter und freimütiger Mensch mit dem Herzen am rechten Fleck ist, und der sich nicht scheut, Unterstützung und Mitgefühl für einen Jungen zu zeigen, der niemand auf seiner Seite hatte, als die Mühlen der Justiz ihn auf sinnlose und Menschen verachtende Weise zu zermahlen begannen. 

Dieses Video ist auf Englisch. Ich habe ein Transkript erstellt, den kompletten Text auf Deutsch übersetzt und dann als eigenen Blog eingestellt:


Lonewolf gibt eine sehr ausführliche und eindringliche Zusammenfassung der Ereignisse um Paul Henry, deshalb lohnt das Anschauen des Videos auf jeden Fall. Und natürlich freut sich Lonewolf über Kommentare zu seinem Video (gerne auch auf Deutsch - ich übersetze dann!), genauso wie über neue Abonnenten seines YouTube-Kanals

Danke.

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Ich habe viele Male über die Ungerechtigkeit geschrieben und geposted, die amerikanischen Jugendlichen und sogar Kindern widerfährt, wenn sie vor ein Erwachsenengericht gestellt und nach Erwachsenenrecht abgeurteilt werden und dann ihre Strafe in einem Gefängnis für Erwachsene absitzen müssen. Es ist wirklich unerhört, was hier abgeht, und es verhöhnt alles, was wir über das Heranwachsen von Kindern wissen, über Pädagogik und Entwicklungspsychologie.


Paul Henry Gingerich
Dieser Blog beschäftigt sich mit dem Fall von Paul Henry Gingerich, der am 17. Februar 2012 seinen 14. Geburtstag erlebt hat, und der nun bereits seit zwei Jahren im Gefängnis sitzt - für ein Verbrechen, das er nicht begangen hat!

Ich werde den Tag niemals vergessen, an dem mir Lonewolf zum ersten Mal von Paul erzählt hat; beinahe zwei Jahre ist das nun her. Und genau wie er bin ich erschüttert wegen Paul und wegen all der anderen Kinder und Jugendlichen, die in den USA durch das Gesetz missbraucht werden, in einer mir bis dato vollkommen unvorstellbaren Travestie von Richtern, die ihre Arbeit machen!

Ich bin empört darüber, dass diese Ungerechtigkeit und Brutalität wieder und wieder geschieht, und dass kaum jemand davon Notiz nimmt. Das muss sich ändern, und zwar in großem Rahmen, auf einer landesweiten Ebene!

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Paul Henry Gingerich (12 Jahre alt, links)
Colt Lundy (15 Jahre alt, rechts)
Polizeifotos, aufgenommen am Tag ihrer Verhaftung
Paul und ein älterer Junge namens Colt (der der Initiator des Verbrechens war, das sich zugetragen hat, und der die tödlichen Schüsse abgefeuert hat auf seinen Stiefvater, der ihn misshandelt hat) wurden von Richter Rex Reed beide zu einer Strafe von 30 Jahren verurteilt, von denen die letzten fünf Jahre zur Bewährung ausgesetzt wurden.

(Anm.: Bitte den Vornamen dieses Richters merken - "Rex" ist das lateinische Wort für "König". Bezug folgt etwas später in in diesem Text.)

Es ist mir sehr wichtig, diese Tatsache ganz klar im Fokus zu behalten, denn es geht hier um eine Gefängnisstrafe von 30 Jahren, für einen Zwölf- und für einen Fünfzehnjährigen, Punkt. Ich schere mich nicht um irgendwelche Bewährungszeiten, die vielleicht zum Tragen kommen, oder vielleicht auch nicht - und außerdem weiß ich, dass Bewährungszeiten jugendlicher Verurteilter in den USA auch ganz schnell und aus nichtigen Gründen wieder entzogen werden können. Und auch diese Entscheidung liegt dann wieder in den Händen allzu oft selbstgerechter und selbstherrlicher Richter.

Dies lässt sich zum Beispiel in Postings des Blogs Wandervogel nachlesen. Trotz des deutsch klingenden Namens ist es ein Blog aus Amerika, geschrieben in englischer Sprache, aber die Einträge sind sehr lesenswert - geschrieben von jemand, der sich in vorbildlicher Weise für zahlreiche Kinder und Jugendliche einsetzt, die zwischen Mühlsteine einer Justiz geraten, die mit falschem Maß misst und grundlegendste Fakten ignoriert.

Richter Rex Reed hat 30 Jahre aus dem Leben zweier Kinder gestohlen, und er hätte sie sogar zu lebenslanger Haft verurteilt, wenn Paul und Colt nicht auf einen Handel eingegangen wären, der im Endeffekt nur dazu gedient hat, das Verfahren abzukürzen und dadurch die Wahrheit zu verschleiern, was dazu führt, dass Paul nun zu Unrecht als Mörder gebrandmarkt ist.

Paul Henry auf dem Weg
in den Gerichtssaal

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In Fällen von Jugendstraftaten haben amerikanische Richter die Möglichkeit, eine empörende Rechtsregelung anzuwenden, nach der Jugendliche und sogar Kinder nach Erwachsenenstrafrecht abgeurteilt werden können, wenn "die Schwere der Tat" dies nahelegt. Davon kommt jedoch nichts Gutes. Alles, was damit erreicht wird, ist, das Leben eines straffällig gewordenen Kindes oder Jugendlichen nachhaltig zu brechen, anstatt zu versuchen, eine Resozialisierung anzustreben. 

Und viele dieser Richter führen sich auf wie absolutistische Monarchen: Sie beugen Gesetze,  ignorieren Rechte der Angeklagten und unterdrücken sogar Beweismittel - denn offensichtlich denken sie, dass ihre Arbeit "at court" (= "bei Gericht", aber auch "bei Hofe") sie in den Stand von Königen erhebt.

Verdammt nochmal, das tut es NICHT!

Wir können nicht akzeptieren, dass all dies sich Tag um Tag ereignet, allzumeist völlig unbeachtet von der Öffentlichkeit, weil diese Kinder und Jugendlichen keine Lobby haben und sich ihre Eltern in den meisten Fällen auch keine fähigen (und entschlossenen!) Anwälte leisten können. Wir können nicht akzeptieren, dass sich niemand auflehnt gegen etwas, das ganz einfach nicht rechtens ist. Deshalb möchte ich hiermit dazu aufrufen, sich in dieser Sache zu engagieren.

Bitte schaut Euch die Facebook-Seite Support 12 Year Old Paul Henry Gingerich und klickt "Mag ich". Bei Bedarf übersetze ich gerne Postings dort!

Bitte haltet die Augen offen nach Fällen, in denen Kinder und Jugendliche in Amerika vor Erwachsenen-Gerichte gestellt werden. Bisweilen findet so etwas sogar den Weg in deutsche Nachrichten (im Fernsehen oder online) - in Paul Henrys Fall war dies so.

Bitte werdet aktiv - durch das Unterstützen solcher Kinder und Jugendlichen (z. B. über Dan Daileys Blog "Wandervogel", oder auch durch das Unterzeichnen entsprechender Petitionen, die ich auf Facebook und auf Twitter poste), und in Opposition und Protest gegen diesen Teil des amerikanischen Gesetzessystems, der (wie ich betrübt und wirklich geschockt sagen muss) in Sachen Grausamkeit und Ungerechtigkeit mit Gesetzessystem gleich zieht, wie sie in Staaten zu finden sind, die von terroristischen Regimes oder Menschen verachtenden Despoten regiert werden!

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Danke für's Lesen.

Aber jetzt,
endlich,
kommen wir zum Hauptteil dieses Blogs:



Alles Gute zum 14. Geburtstag, Paul :-) ...

Blau bedeutet Link - klicken und genießen!

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Friday, February 17, 2012

Outrage? Yes. But Hope, too. And most of all: Happy Birthday, Paul!

Deutsche Version dieses Blogs hier.
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This video has been made by Lonewolf, a very good friend of mine, who is an upright and outspoken man with the heart in the right spot, and is not afraid to show support and compassion for a kid who had no one in his corner when the mills of justice started to grind him in a senseless and contemptuous way.


Please watch, get informed, hopefully leave a comment on the video page, and possibly even subscribe to the YouTube channel of my friend.


And also: Please check out The National Juvenile Justice Network in regards of the comparison Lonewolf makes in the video between the USA and Somalia.


Thank you.

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I have been posting many times (once in a while here, and on Facebook and Twitter, too) about injustice done to American kids and teens, and little children even, by sending them to an adult court, sentence them by adult law and have them serve their time in adult prisons. It is an unheard outrage what is going on there, defying everything that we know about child development, growing up and psychology.


Paul Henry Gingerich
Learn about the case of Paul Henry Gingerich, who will be 14 years old today (February 17th 2012) and who has been in prison for two years now - for a crime he did not commit!

I'll never forget the day when Lonewolf first told me about Paul, almost 2 years ago. And just like him, I am devastated, for Paul and all the other kids who get abused by law in the USA, in an unheard travesty of judges doing their jobs!

I'm outraged that this injustice and brutality goes on and on, with barely someone taking notice. This has to change - on a large, nation wide scale!

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Paul Henry Gingerich (12 years old, left)
Colt Lundy (15 years old, right)
mug shots, taken on the day of their arrest
Paul and the older boy Colt (who was the initiator of the crime that happened, and who fired the two deadly shots at his abusive stepdad) were both sentenced to 30 years each by Judge Rex Reed, with the last 5 years on probation.

(Note: Keep that judge's first name in mind - it's Latin for "king". Reference a bit further below in the text.)


To keep this fact in focus loud and cear is important to me, because we are looking at a 30 years sentence here, for two boys aged 12 and 15, period. I don't care about probations that may or may not come true. There is no justice served by this - it's retaliation, senseless and cruel.


And also, probation for juvenile delinquents can be taken away in a heartbeat for the least little thing, so that "generous gift" is a fickle one, and decisions on revoking it are, again, in the hands of self-righteous judges  - as for example some of Dan Dailey's Wandervogel blogs show us. If you have a bit of time on your hands, you should definitely take a look at this blog about many cases of juvenile delinquents that Dan works in support of in the most admirable way!

Judge Reed took 30 years out of the lives of 2 kids, and would have sentenced them to life, had they not agreed to a plea bargain that helped cover up the truth and left Paul unrightfully stigmatized as a murderer.

Paul Henry on his way to court


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In cases of juvenile delinquencies, American judges have the possibility of using an outrageous law policy that allows them to judge kids and teens as adults, if the crime committed is of a "serious" nature. Nothing good is being done by that. All that happens is simply breaking the life of a delinquent kid, instead of trying to re-socialize them. 

And many of these judges act like absolutist monarchs, bending laws, ignoring defendants' rights, and even suppressing evidence - because they obviously think that working "at court" makes them kings.

Dammit, IT DOESN'T!

We cannot accept that all of this just goes on day by day, mostly undetected by the public, because those kids don't have a lobby, and ever so often parents of juvenile delinquesnts can't afford a decent (and resolved!) lawyer, and without people standing up against something that just isn't right. Therefore, let me ask you to get involved.


Please check out and Like the Facebook page Support 12 Year Old Paul Henry Gingerich.

Please be on the lookout for cases of kids being sent to adult courts - believe me: There are MANY cases of the like, very probably also where you live!

Please make yourself heard - in support of those kids, and in opposition and protest of this part of the American law system that (sorry and shocked to say this) is matched, in regards of cruelty and injustice, only by law systems in countries governed by terrorist regimes and contemptuous despotes!

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Thank you for reading.

But now,
finally,
here's the most important part of this blog:



Happy 14th Birthday, Paul :-) ...

Blue means link ... just sayin'. Click and enjoy!

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Thursday, February 9, 2012

Happy 16th Birthday, Kel!

Deutsche Version dieses Blogs folgt.
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February 5th 2012  -  it's Kel's 16th birthday.

As in the years before, I decided to make and upload a video to commemorate the occasion.

When I met Kel on February 24th 2009, he had just turned 13 a little bit more than two weeks earlier. Today, three years later, he would reach an age that is, in some ways, a milestone in the growing-up process of a kid going through his teenage years and moving towards adulthood.

Especially on such anniversary dates, and during the days and weeks that immediately lead to them, it is very painful and sad to think about what happened, and that Kel had to die for no reason. Still, I always try to get to a point in my thoughts and feelings, where I can start to imagine what might happen if Kel still was with us to enjoy these anniversaries, and to share his joy with us.

I know that he was looking forward to what life still had in store for him. And I know that he would have done his best to make things happen, to achieve opportunities and to reach goals. "I'll make it, you'll see" - this was Kel's trademark sentence, and when he said these words, you'd better take him for serious :-)!

Kel's birthday is (and will always be) a day for me to remember him most fondly, and to feel even a bit closer to him than I usually do. And although I miss him even more then, I still rejoice in thinking about things he would have wanted to achieve and do and share on his special day.

I hope this makes sense.

~Michael
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Music:

MEMORIES
(by Andrea Castelfranco)

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